Schlösser und Burgen Februar 2005
"Hechingen ist nicht einmal ein Dorf, höchstens ein Marktflecken", schrieb Hector Berlioz 1843 an einen Freund. Der französische Komponist war damals auf Einladung des musikliebenden Fürsten Friedrich Wilhelm Konstantin von Hohenzollern-Hechingen in das Städtchen mit seinen 2.500 Einwohnern gekommen.
Ihm scheint die Arbeit für eine Aufführung mit der aus zwanzig Musikern bestehenden Hofkapelle viel Freude gemacht zu haben. Das Konzert verlief "sehr gut, sogar mit Schwung", wie er seinem Freund mitteilte. Berlioz arbeitete noch einige Male mit der Hechinger Hofkapelle, und der Fürst verlieh ihm schließlich den Titel eines Hofrates.
Das sehr mit seinen Untertanen verwurzelte Fürstenpaar öffnete die sonntäglichen Hofkonzerte in der Villa ab 1843 für die Mitglieder der Museumsgesellschaft und des Musikvereins. Eugenie ist den Hechingern außerdem als überaus wohltätige Fürstin in Erinnerung geblieben, die 1839 ein Haus für jene Kinder errichtete, deren Eltern "wegen Betreibung eines Gewerbes oder wegen Verrichtung ihrer Haus- und Feldgeschäfte an der Aufsicht, Pflege und Erziehung ihrer kleinen Kinder oft gehindert" waren. Als Eugenie 1847 starb, vermachte sie ihren "lieben Hechingern" 273.000 Gulden für soziale Zwecke.
Die Konzerte in der Villa wurden eingestellt. Während der Revolution des Jahres 1848 zog sich Fürst Friedrich Wilhelm Konstantin auf seine Güter in Schlesien zurück. Zwei Jahre später übergab er das Fürstentum Hechingen an Preußen. Eine entsprechende Urkunde wurde am 8. April 1850 im Kuppelsaal der Villa Eugenia unterzeichnet. Preußische Prinzen und Könige nahmen dort in den folgenden Jahren Quartier. Der Glanz zu Eugenies und Konstantins Zeiten wurde nie wieder erreicht.
Dies strebt der Förderverein Villa Eugenia e. V., der sich seit 2001 um das wertvolle Bauwerk kümmert, zumindest in Ansätzen wieder an. Im letzten Jahrhundert wurden dort mehrere Wohnungen eingerichtet, notwendige Reparaturen aber nicht ausgeführt. Zur Zeit wird die Villa Eugenia auch mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert. Der Verein hofft, daß die Arbeiten im Mai 2006 abgeschlossen sein werden, damit er das geschichtsträchtige Haus anschließend wieder zu einem Ort der Musik machen kann. Ein Raum soll daher an die Zeit erinnern, die heute als "Hechingen" bezeichnet wird. An die Zeit also, in der viele berühmte Musiker in der Zollernstadt weilten und Hector Berlioz in der Villa Eugenia ein selbstkomponiertes Stück des Fürsten Konstantin auf dem Violoncello begleitete.
Carola Nathan
Kopfgrafik - Bild rechts: Fürstin Eugenie von Hohenzollern-Hechingen
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
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