Einmal in die Vergangenheit reisen und Mäuschen im Tafelzimmer von Pfarrer Johann Maria Gelb spielen! Die Tischgespräche im späten 18. Jahrhundert dort im Unterallgäu werden es in sich gehabt haben. Der kunstliebende Geistliche hatte bis 1773 sein Esszimmer derart bildgewaltig ausstatten lassen, dass es wohl auch während eines mehrgängigen Menüs nicht zu Gesprächspausen kam. Es genügte ein hilfesuchender Blick des Gastes zur Decke oder ein Umherschweifen der Augen im Raum, und schon bot sich das nächste Thema an.
Familientreffen im brandenburgischen Ahlsdorf: Wie es Tradition ist, gehen die Angehörigen der Familie Zaffky-Hertel auch an diesem warmen Samstagnachmittag des 20. August 2011 auf den Friedhof, um die Gräber zu besuchen. Plötzlich schreckt sie lauter Lärm aus der Unterhaltung. "Es hörte sich an, als ob eine große Ladung Kies abgekippt würde. Aber wir sahen keinen Laster rings um den Kirchhof herum", berichtet Dorit Zaffky. Als sie dem Geräusch nachgehen, entdecken sie, dass aus dem Schlüsselloch der Kirchentür Staub wie eine Rauchwolke nach draußen dringt. Beherzt öffnen sie das Kirchenportal. Vor lauter grauweißem Dunst kann keiner von ihnen bis zum Altar schauen. Schnell wird Pfarrer Volkmar Homa gerufen, der aus dem nahen Schönewalde herbeieilt.
Günter Schreiber (Dipl. Maler/Grafiker und Dipl. Restaurator, HfBK Dresden) begleitet die Restaurierungsarbeiten im Schloss Altdöbern schon seit Jahrzehnten.
Einer glücklichen Fügung ist es zu verdanken, dass in Görlitz ein großartiger Bilderschatz Schicht für Schicht entblättert werden konnte. Eigentlich sollte in dem rund 500 Jahre alten Schwibbogenhaus am Obermarkt 34 eine Wohnung entstehen.
Hutständer mit Blumen? Ich bin sicher nicht die Einzige, die sich verwundert fragt, warum man derart bizarre Gebilde in einer Kirche findet. Und als dann unser Fotograf die Fotos aus St. Severini in Kirchwerder brachte, konnte ich mich gar nicht sattsehen an der Vielfalt und Farbigkeit des mehr als ungewöhnlichen Inventars, das man wohl nur in den vier Dörfern der heute zu Hamburg gehörenden Vierlande findet. Die Ständer dienten dazu, während des Gottesdienstes die Hüte der Männer aufzunehmen, von denen ein jeder seinen festen Platz in einer der vorderen Bankreihen hatte.
Wie kein anderes hat Schloss Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern die Kunst des schönen Scheins bewahrt. Bei einem Rundgang - das Schloss dient seit 1986 als Museum für höfische Kunst und Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts - ist nicht zu erkennen, was von der Ausstattung aus "Ludwigsluster Carton" besteht.
Ein ganzer Stadtteil trägt mittlerweile seinen Namen und ist in aller Munde. Doch das Waldschlösschen selbst birgt noch so manches Geheimnis.
Da sich die Architektur nach dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich an der Neuen Sachlichkeit zwischen den beiden Weltkriegen orientierte, hielt man sie für die wichtigste Strömung der 1920er Jahre. Expressionismus und Heimatschutzstil gerieten so beinahe in Vergessenheit. Dabei haben sie sogar zahlenmäßig mehr Baudenkmale hinterlassen als die Neue Sachlichkeit.
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen nach Altdöbern fahren: Manche möchten Lebensabschnitte verarbeiten und sich das Schloss, in dem sie gewohnt haben, als es Kinderheim war, noch einmal ansehen. Zwischen Altdöbern und Pritzen liegt außerdem das ehemalige Tagebau-Gebiet Greifenhain mit dem entstehenden Altdöberner und Gräbendorfer See.
Die fünf blauen Glasfenster, die in den Berliner Abend leuchten, sind eine Verheißung. Als am 8. Januar 1927 das Renaissance-Theater an der Hardenbergstraße neu eröffnet, überschlagen sich Publikum und Kritiker: Von einem "wahren Schatzkästchen", einem "Feenschlösschen" ist die Rede. Die edle Ausstattung, die warme und intime Atmosphäre zieht alle in ihren Bann.
Es ist ein Klischee, und wie jedes Klischee hat es einen wahren Kern: Entscheidende Dinge erfährt man beim Friseur. So erging es auch Prinz Carl Anton von Hohenzollern im Jahre 1907. Gerade erst hatte er seine militärische Laufbahn nach einem Zerwürfnis mit seinem Vorgesetzten abrupt beendet.
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