Wenn ein Franzose vom Garten Eden liest", schrieb Horace Walpole 1770, "so nimmt er ohne Zweifel an, es sei etwas in der Art wie Versailles gewesen, mit beschnittenen Hecken, Laubengängen und Lattenwerk". Der Schriftsteller war einer der geistigen Wegbereiter Englischer Landschaftsgärten, die die strenge Formensprache barocker Schlossparks als Ausdruck absolutistischer Willkürherrschaft ablehnten.
Es ist eine Szene, wie geschaffen, um das selbsterfundene bayerische Klischee von Lederhose und Laptop in schönster Weise zu bestätigen: Schüler der denkmal aktiv-Projektgruppe vom Lindauer Valentin-Heider-Gymnasium stehen im Park der Villa Lindenhof am Bodenseeufer und zeigen auf ein Schweizerhaus, ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude im ländlichen Stil.
"Schäumend und brausend über felsenstürzende Wasserfälle, still zerstäubende Katarakte, als hohe Wassersäulen emporstrebende Springbrunnen und klarspiegelnde Seen offenbaren die Ideen der flüssigen schweren Materie gerade so, wie die Werke der Baukunst die Ideen der starren Materie enthalten." Arthur Schopenhauer (1788-1860)
MO: Der Architekt Richard J. Neutra (1892-1970) ist für luxuriöse Wohnbauten bekannt, die nach seinen Entwürfen vor allem in den Vereinigten Staaten und der Schweiz großzügig in die Natur hineinkomponiert wurden. Wie ineinandergreifende Raumkästen erscheinen diese Häuser, deren Glaswände einen fließenden Übergang zwischen dem Wohnraum und der sie umgebenden Landschaft schaffen.Herr Goedeking, Sie bewohnen einen Bungalow in der Neutra-Siedlung in Mörfelden-Walldorf, die Anfang der 1960er Jahre im Auftrag der Bewobau GmbH nach den Plänen Richard J. Neutras entstand. Im Gegensatz zu den solitären Bauten in Kalifornien oder in der Schweiz steht Ihr Haus in einem Wohngebiet. Wie hat der Architekt die typischen Merkmale seiner Formengestaltung an die Situation in Walldorf angepasst?
Ein kaum zu beschreibendes Gejuchze und Gelächter erklingt aus dem Irrgarten von Altjeßnitz. An diesem herrlichen Frühlingstag flitzen viele Kinder zwischen den Hainbuchenhecken umher, um den richtigen Weg zum Zentrum des Irrgartens zu finden. 200 Möglichkeiten gibt es insgesamt, und wer gleich den mit 400 Metern kürzesten Weg aufspürt, erreicht sein Ziel in wenigen Minuten.
Alt geworden sind beide: der Ginkgo-Baum im Harbker Schlosspark und die kleine Kirche St. Levin in unmittelbarer Nähe. Johann Wolfgang von Goethe sah die zwei in besserem Zustand, als er vor 200 Jahren das Schloss der Familie von Veltheim rund 50 Kilometer westlich von Magdeburg besuchte.
In der Geschichte der europäischen Gartenkunst bilden der französische Garten im Barock und der englische Landschaftspark die Höhepunkte. Ihre Zeugnisse sind heute noch am häufigsten vertreten, während man die Beispiele aus dem Mittelalter und der Renaissance nur noch selten antrifft. Vorbild für die barocken Fürstenhöfe in Deutschland waren Schloss und Park von Versailles, durch Ludwig XIV. von einem bescheidenen Jagdschloss seines Vaters zur großartigsten Residenz Europas ausgebaut.
Ein sechsgeschossiger Neubau, dazu eine Straße mit jungen Bäumen und eine große Rasenfläche: Nur Eingeweihte wissen, dass sich auf diesem Areal in Bad Nauheim ein Teil einer der größten Salinenanlagen aus der Keltenzeit befand. Schon seit über 50 Jahren ist das hessische Heilbad, das bis 1959 Salinen betrieb, eine wahre Fundgrube für Archäologen, die sich besonders für die keltische Epoche interessieren.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
Der "hohle Zahn", wie die Berliner den alten Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche nennen, hatte seinem Namen traurige Ehre gemacht: Das Mauerwerk war so porös geworden, die Mörtelfugen rissig, dass für die Kriegsruine ernste Gefahr bestand. Mittlerweile ist das Denkmal gerettet.
Urlaubsstimmung stellt sich ein, auch bei uns, die wir zur Arbeit auf die Nordseeinsel Föhr gekommen sind: Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel, Gaststätten und Cafés locken Spaziergänger und Radfahrer an, reetgedeckte Häuser ducken sich unter hohen Bäumen. Manche sind weiß gestrichen, schmücken sich mit blau-weißen Fenstern und Türen, andere zeigen den roten Backstein der Region. Alles hier in Nieblum ist liebevoll gepflegt: die Häuschen und die Gärten mit den duftenden Blumen ebenso wie die Straßen und Wege. Alles scheint wohlgeordnet, atmet Ruhe und Geborgenheit.
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