Was haben Pommerscher Kaviar, Mecklenburger Wurzelfleisch und Rhabarberauflauf mit Denkmalschutz zu tun? Diese Gerichte und viele weitere Köstlichkeiten - darunter ein Drei-Gang-Menü des Fernsehjournalisten Ulrich Wickert - haben dazu beigetragen, die kleine achteckige Fachwerkkirche aus dem 18. Jahrhundert in Tarnow zu retten.
Im Herbst 2006 war die Freude im schleswig-holsteinischen Meldorf groß: Mit der "Perspektive Meldorf", einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, war wieder Leben in das "Altes Pastorat" genannte Gebäude eingekehrt. In den Räumen wird nun getöpfert, gewebt und genäht. Neben Keramikerzeugnissen entstehen auf teilweise über 150 Jahre alten Webstühlen handgewebte Stoffe - darunter in der besonders anspruchsvollen Beiderwandtechnik. Sogar eigene Modekollektionen werden gefertigt.
Es gibt einen Ort in Leipzig, der gewährt wie kaum ein zweiter Einblicke in diese Stadt: in ihre Vergangenheit, in ihren aktuellen Zustand und womöglich auch in ihre Zukunft. Es ist ein anderes Leipzig, eines jenseits von Bach, Buch und Messe. Dieser Ort, die ehemalige Baumwollspinnerei am Rande des Stadtteils Plagwitz, bewahrt faszinierend unverkrampft Vergangenes mit all seinen Spuren und ist gleichzeitig Nukleus eines hochaktuellen und weltumspannenden Universums.
Die praktische Arbeit und die Beschäftigung mit der Geschichte habe ihr nicht nur viel Freude gemacht, sondern auch bei der Suche nach einer eigenen Identität geholfen. So äußerte sich Kukuli Tenario Polo in einer Sendung des Deutschlandfunks. Die 19-jährige, Tochter eines Peruaners und einer Deutschen, hatte als Teilnehmerin der Jugendbauhütte im hessischen Romrod auf der Baustelle der alten Ziegelei in Oberkaufungen bei Kassel gearbeitet.
Wir alle erinnern uns mit leichtem Schaudern an die Szene aus dem siebten und letzten Streich von "Max und Moritz", als der Müller die beiden in den Mühlentrichter wirft. Eine fratzenhafte Maske spuckt dann die Umrisse der "bösen Buben" aus Schrot auf den Boden. Mit "Doch sogleich verzehret sie Meister Müllers Federvieh" endet schließlich die grausame Geschichte.
Unter den Städten Norddeutschlands weist Münster in Westfalen eine Besonderheit auf: die Lauben am Prinzipalmarkt. Unser Bild zeigt sie im Zustand des Wiederaufbaus nach der weitgehenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Dabei wurden die alten, schmalen Parzellen und die Lauben beibehalten beziehungsweise rekonstruiert, die Giebelfronten frei nachgebildet. Als neuer Markt entstand er nach 1150, den Namen Prinzipalmarkt erhielt er etwa 1600.
An einem kalten und regnerischen Novembertag steige ich zum Kloster Ilsenburg empor. Unwillkürlich muss ich an Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" denken, der an einem spätherbstlichen Morgen Ende November beginnt. Adson von Melk müht sich mit seinem Mentor William von Baskerville den verschneiten Pfad zu einer Benediktinerabtei hinauf und ist überrascht "von der Massigkeit dessen, was sich später als Aedificium herausstellen sollte". Das wäre ihm vermutlich in Ilsenburg nicht viel anders gegangen. Dort hätten ihn die 30 Meter hohen Türme der Klosterkirche in den Bann gezogen. Die Größe der Anlage lässt sich heute leider nur noch erahnen, schmälert die Bedeutung dieses Benediktinerklosters aber keineswegs.
Über die wenig bekannten Fließgewässer in der Leipzger Innenstadt, die nach und nach wieder freigelegt werden sollen
Besucher aus allen Teilen der Welt haben schon zu ihm aufgeschaut: Wenn um 11 Uhr das Glockenspiel am Turm des Neuen Rathauses erklingt, dann bildet sich eine Menschentraube auf dem Münchner Marienplatz. Als sich die 32 lebensgroßen Figuren vor fast 100 Jahren in Bewegung setzten, konnte die Stadt auf das erste elektromechanisch betriebene Glockenspiel Europas stolz sein.
Marschall Vorwärts" machte seinem Namen in der ersten Januarwoche des Jahres 1814 alle Ehre: Unter seinem Kommando überquerten innerhalb von nur fünf Tagen rund 50.000 Soldaten, 15.000 Pferde und 182 Geschütze der Schlesischen Armee von Kaub aus den Rhein und drängten im weiteren Verlauf ihres Vormarsches die nach der Völkerschlacht bei Leipzig geschwächten napoleonischen Truppen immer weiter zurück. Gebhard Leberecht von Blücher, der als Marschall Vorwärts in die Geschichtsbücher eingegangen ist, trug somit wesentlich dazu bei, dass das Königreich Preußen beim Wiener Kongress zu den Siegermächten gehörte.
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